Jordi Savall (© Barbara Rigon)
Der katalanische Musiker und Musikwissenschaftler Jordi Savall ist ein Ausnahmekünstler: Mit seinem Wirken hat der heute 81-Jährige Gambist, Dirigent und Originalklang-Spezialist wesentlich zu einer neuen Sichtweise auf die Musik vergangener Epochen beigetragen. Nicht zuletzt widmet er sich mit tiefer Leidenschaft der (Wieder)Entdeckung vergessener oder vernachlässigter Musikschätze. In seinem 1989 gegründeten Orchester Le Concert des Nations haben sich Künstler*innen aus 20 Nationen in den vergangenen Jahrzehnten ein Repertoire vom Barock bis zur Romantik erarbeitet, dessen Aufführungen das Publikum bis heute berühren und begeistern.
Savalls Œuvre umfasst zahlreiche Aufnahmen, DVDs und aufwendig gestaltete Hörbücher, die sich u. a. der klassischen Musik Armeniens, der Türkei oder keltischer Traditionen widmen, aber auch neue Interpretationen bekannter Barockmusik wie Bachs »Kunst der Fuge« vorstellen. Zusammen mit seiner 2011 verstorbenen Ehefrau, der Sopranistin Montserrat Figueras, gründete er bereits 1974 das Ensemble Hespèrion XXI, 1987 folgte La Capella Reial de Catalunya und schließlich das völkerverbindende Le Concert des Nations. Mit allen drei Ensembles, teils mehrfach, war Jordi Savall bereits im Musikfest Bremen zu erleben.
Für sein unerschöpfliches Wirken als Musiker, der den Geist Europas verinnerlicht und vermittelt und für seine wissenschaftliche Arbeit wurde Jordi Savall vielfach mit internationalen Preisen und Auszeichnungen geehrt.